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... “ex vitro (2)”  - ein Ausstellungsprojekt in der BIO CITY LEIPZIG mit Skulpturen von André Böhme und Malerei von Gerhard Hoffmann

“ex vitro” Pressetext zur Ausstellung in der Bio City Leipzig

 

Künstlerische Gestaltung Neubau Genomzentrum des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben

 

Pressemitteilung 1.4. 2004


„ex vitro“ – Malerei von Gerhard Hoffmann in der Bio City Leipzig


Die Labordiagnostik Leipzig GmbH zeigt in ihren Geschäftsräumen in der Bio City Malerei des Leipziger Künstlers Gerhard Hoffmann. Zum ersten Jahrestag ihrer Firmenpräsenz in Ostdeutschlands modernstem Biotechnologiezentrum wurde diese erste Kunstausstellung kürzlich feierlich eröffnet.
 

Gerhard Hoffmann nimmt mit seinen 17 zum Teil großformatigen Malereien in einer Art Antithese Bezug auf die Laborwelt. In Wissenschaft und Forschung gibt es klare Versuchsanordnungen, Ziel ist hier das Verständnis und die perfekte Kontrolle aller Vorgänge die „in vitro“ – lat. im (Reagenz-) Glas – ablaufen.
Mit dem Ausstellungstitel „ex vitro“ weist der Künstler mit Nachdruck auf die „Gegenwelt“ – außerhalb des Glases, und damit außerhalb der Kontrolle. In Bildern mit Titeln wie "ungewisse Habitate", "Die Schlafenden", "Libido", "Die Herrscherin", "Licht und Schatten", "Paarung", thematisiert der Künstler gerade diese Unbändigkeit. Gerhard Hoffmann interessiert die Kreativität von Lebensformen und Lebensenergien, die sich immer wieder der Kontrolle entzieht, und die sich spontan und geheimnisvoll entfaltet.  In Kraftvoller und materialbetonter Malerei entwickelt Hoffmann seine ambivalenten Bildwelten.
 

 Neben der optischen Bereicherung des Arbeitsumfeldes auf hohem Niveau, sollen die künftigen Ausstellungen den Besuchern und Geschäftspartnern Offenheit signalisieren und zum Abbau von Berührungsängsten zwischen Wissenschaft und Kunst beitragen, betont Jörg Gabert – Chef der Labor Diagnostk Leipzig. Folgen sollen jährlich 3 – 4 Ausstellungen mit Malerei, Fotografie oder Grafik. Augenmerk wird dabei besonders auf künstlerischen Positionen liegen, die sich mit den modernen Naturwissenschaften auseinandersetzen.
 

 

Künstlerische Gestaltung  Neubau Genomzentrum des IPK Gatersleben

(Arbeitstitel des Projekts: KREUZUNG)5

 

Die zur Verfügung stehenden Areale wurden mit folgenden Mitteln künstlerisch gestaltet :

Im Foyer / Erdgeschoss - 2  starke Akzente in Form von eleganter, farbintensiver Ölmalerei, mit Bezugnahme auf ganz konkrete inhaltliche Komponenten der Arbeit des Institutes.
"Mendels Garten" und "Netzwerk"

In der 1. Etage - die Möglichkeit des realen räumlichen "Kreislaufes " einbeziehend - einen in Format und Gestaltung homogenen Zyklus von 4 Bildern    ( 4 Wände ),
der den natürlichen Kreislauf der 4 Jahreszeiten aufgreift, ebenfalls mit den Mitteln ruhiger großformatiger Ölmalerei.
 --"jährlich "--
Alle 6 Bilder wurden mit Edelstahl gerahmt


An dem 7m hohen Aufzugskörper in der Mitte des Raumes wird auf der Rückseite eine durchgehende, zarte Edelstahlinstallation angebracht, die der architektonischen Besonderheit dieses Bereiches insofern entgegenkommt, als dass sie die Verbindung von der Erde (Pflanzenrondell im EG ) zur blütenförmig gestalteten Glaskuppel herstellt, nämlich in Form eines sprossachsenähnlichen Gebildes.
Skulptur „Sprossachse“ (nicht realisiert)
 

 

 

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Mendels  Garten

Mendels Garten

Mit leichter Hand und etwas skurrilem Humor soll beim Betreten des Gebäudes an den Anfang der Genforschung erinnert werden. Der Ausgangspunkt war Mendel, der Abt in seinem Klostergarten, der mit wenig Technik, aber viel Hingabe mit seinen roten und weißen Erbsen experimentierte. Die Pflanzen groß und üppig, der Mensch klein und gebückt.

 

 

 

Netzwerk

Auch hier ist KREUZUNG zu sehn, allerdings in erweitertem und übertragenen Sinne. Hier kreuzen sich Wege und Strukturen, Methoden und Ziele, vielleicht auch Interessen und Möglichkeiten.
Der Mensch ist in der Lage, mit immer moderneren Mitteln tief in den Mikrokosmos der pflanzlichen Existenz einzudringen. Er forscht und arbeitet, erkennt und verändert.

Netzwerk


In der perspektivisch saugenden Darstellung eines großen grünen "Labyrinths" , das an den mikroskopischen Blick auf pflanzliche Strukturen erinnert, aber auch an Stahlbrücken und Gerüstbau, finden sich vereinzelte winzige Figuren.
Sind es Zellverdickungen, Viren oder Insekten, oder ist es der Mensch, der sich so weit vorgewagt hat ins Innere des genial konstruierten Organismus Pflanze (Natur) ?  Hat er sich verirrt ?  oder arbeitet er ganz zielgerichtet  und weiß genau, wohin er sich bewegt ?

 

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jährlich

Die Möglichkeit des realen räumlichen "Kreislaufes " in der ersten Etage ergeben den Rahmen für den Zyklus "jährlich", der den natürlichen Kreislauf der 4 Jahreszeiten ins Innere des Gebäudes "projizieren" soll.
Nebenan in den Laboren werden die jeweilig erforderlichen Bedingungen wie Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, Luft etc. , vollkommen unabhängig von der Natur durch technische Apparatur hergestellt. Geradezu hermetisch vom äußeren Geschehen abgeschlossen.
Deshalb erschien es mir reizvoll, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, in die "Sprache" der Malerei übertragen, als 4 großformatige, edelstahlgerahmte Bilder ruhig von den Wänden klingen zu lassen.
Die Formate sind bewusst ausgeglichen und den Raummaßen harmonisch angepasst.
Farbklang und Formsprache ( oft rund und organisch anmutend ) sind von maßvollen Kontrasten bestimmt.
So wird auf die in der Architektur angelegte, gelassene Spannung zwischen runden und eckigen Formen geantwortet und mit den bereits vorhandenen Edelstahlelementen eine Korrespondenz hergestellt.

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Frühling

Sommer

Herbst

Winter

 

 

 

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Sproßachse

(Skulptur aus Edelstahl; nicht realisiert, hier als Modell vorgestellt)
7 schmale, sich überlappende Edelstahlelemente ergeben ein ca. 6m langes, nach oben sich verjüngendes Gebilde, das an die Form einer Sprossachse erinnert.
Die verwendeten Edelstahlbleche sind durchgehend mit einer unregelmäßigen Perforation versehen, die die Zartheit und pflanzliche Beschaffenheit betont.
Die Sprossachse wirkt in ihrem Habitus autonom.
Die zur Befestigung der einzelnen Metallteile notwendigen Elemente stehen in ihrer Ausformung im Kontrast zu den Sprosselementen. Sie wirken linear und  zweckbetont.
Halteseile und Stütze treffen sich in einem Punkt an der Rückseite des Sprosselements.
In ihrer Gesamtheit ist die Skulptur ein Ausdruck für das Zusammentreffen natürlicher Grazie und bewussten menschlichen Kalküls.

 

 

 

Sproßachse

Sproßachse Detail

Sproßachse Seitenansicht

Galerierundgang - zum Vergrößern: klick !

jährlich: Sommer

Raumansicht  Herbst

jährlich : Herbst                      jährlich : Winter

jährlich : Winter                    jährlich : Frühling

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Laudatio von Ilona Schlott zur Übergabe des Projektes am 8.9.2000

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